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Aug 11
Zuletzt aktualisiert am 22. September 2011
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Panaghia Krena

Ort

Panaghia Krena ist einer der schönsten kleinen Tempel der Kampochora, eigentlich aller religiösen Bauten der Insel. Nicht nur, weil das Gebäude selbst eine Augenweide ist, sondern auch, weil die Landschaft in der Umgebung durch ihre Schönheit besticht. Obwohl das exakte Datum der Errichtung unbekannt ist kann man anhand diverser Indikatoren fast sicher davon ausgehen, dass die Kirche ausgangs des 12. Jahrhunderts als Geschenk von Eustathios Codrates und seiner Frau Eirene Doucaina Pagomeni, Mitgliedern des Imperialistischen Hofes von Konstantinopel, gestiftet wurde.

Das Gebäude gehört zur Gruppe der engstirnigen, achteckigen Architektur und stellt eine entfernte Abbildung des Katholikon, der Hauptkirche von Nea Moni, dar. Es umfasste einen Dom (Naos), einen Esonarthex und einen Exonarthex, heute komplett zerstört. Der Exonarthex, ein Anbau, wurde im 18. Jahrhundert hinzugefügt. Die Kuppel der Kirche stürzte ebenso während des Erdbebens 1881 ein wie die kleinere Kuppel, die aber schon kurz darauf wieder errichtet wurde.

Im 13. Jahrhundert bestand die Inneneinrichtung vor allem aus den von den Stiftern angefertigten Wandmalereien. Fünf weitere Schichten wurden bis heute hinzugefügt und zeigen nun die Entwicklungen der Kunst in Chios im Laufe der Jahrhunderte. Die unregelmäßig errichteten Wände erlauben es dem Sonnenlicht, mit den Malereien zu spielen und sie je nach Tageszeit in unterschiedliches Licht zu tauchen. Zwischen 1981 und 1984 wurden die späteren Schichten der Malereien entfernt und die ursprünglichen Fresken vollständig freigelegt.

Vor ein paar Jahren wurden Arbeiten zur Wartung der Kirche aufgenommen. Es ist bemerkenswert, wie es den Spezialisten gelungen ist, Teile jeder Malereischicht zu konservieren. Einige der abgenommenen Malereien sind bereits vollständig restauriert worden und werden ausgestellt, während der Rest noch in Arbeit ist. Die zweite byzantinische Schicht, die aus dem 14. Jahrhundert stammt und die zwölf Propheten darstellt, ist ebenso wie zwei Marmorplatten in einer vorübergehenden Ausstellung in der Burg der Hauptstadt ausgestellt. Weitere Malereien von Michael Chomatzas von 1734 befinden sich im Byzantinischen Museum von Chios in der Moschee.

Die Fundamente des Ostteils der Kirche wurden 1988 untersucht und ein zweites Mal ausgehoben, als 1995 Gräben geworfen wurden. Das Dach der Kirche wurde 1968 runderneuert, die westliche Wand des Exonarthex ebenso wie Teile des Dachs dieses Anbaus 1983 renoviert.

Das Gebäude ist für die Öffentlichkeit nicht geöffnet (nur spärlich im Sommer), um die Restaurationsarbeiten im Innern - vor allem das Sichern der Fresken - nicht zu stören.