Wir haben 800 Gäste online
22
Aug 11
Zuletzt aktualisiert am 02. November 2012

Mesta

Ort

Mesta liegt im südwestlichen Teil der Insel, im Großraum Mastixochoria, 35 Kilometer von der Hauptstadt entfernt, in kleinen baumlosen Tälern weit vom Meer entfernt, auf der breiten Fläche des Mastixochoria (Mastixochoria bedeutet Dörfer, die Mastix produzieren). Der Hafen liegt 4 km vom Dorf entfernt.

Die Burg des Dorfes ist ungemein gut erhalten und gilt als guter Zeuge byzantinischer Zeit. Sie ist auf der Liste der Denkmäler vermerkt. Der Verbund der Häuser von Mesta und die Gegebenheiten in der Umgebung haben die offensichtliche Funktion einer weiteren Befestigungsanlage. Es ist das am besten erhaltene und die am meisten representativste der mittelalterlichen Dörfer der Insel. In seinem Labyrinth kann der Besucher sich leicht vorstellen, wie schwer es für Angreifer von außen gewesen sein mag, einen Weg durch das Dorf zu finden.

Die Straßen sind gepflastert, eng und mit dem zentralen Turmplatz verbunden. Diese Art von Festung, mit einer viereckigen Struktur, wurde in der Absicht errichtet, die Einwohner und den Anbau von Mastixsträuchern vor den häufigen Angriffen von Piraten und Türken zu schützen. Die grauen Häuser hatten Türen und Fenster, die nur zum Inneren der Mauer, also in das Innere des Dorfes, gerichtet waren. Die Außenwände grenzen an Balustraden mit kleinen Türmen in einer Ecke und mit Toren an anderen Stellen. Wie eine Art Akropolis befindet sich der Wehrturm in der Mitte des Dorfes und fungierte als Zufluchtsort für die Bewohner im Falle von Angriffen, indem eine bewegliche Brücke genutzt wurde. In regelmäßigen Abständen gibt es quere Torbögen, die die Konstruktionen unterstützen, sowie Bögen und Gewölbe, die die Zimmer stabilisieren. Die Funktion der Häuser war auf die Verteidigung abgesehen, so dass die Bewohner über die Dächer flüchten konnten, ohne gesehen zu werden.

Wegen der Häuserform, die Konstruktion des Dorfes, das Abwehrsystem und die natürliche, baumlose Umgebung dieses mittelalterlichen Dorfes scheint es, als ob es nach einem festen Plan, der womöglich von den Genuesen stammt, gebaut wurde.

Andere ausgezeichnete, sehenswerte Monumente sind die Kirchen von Mesta. Wie die Kirche des Älteren Taxiarchi (1794), St. Paraskevi, St. Vlasios (1739), St. John und der Große Taxiarchi.

Es gibt zwei Möglichkeiten um Mesta zu erreichen:

  • Von der Hauptstadt folgt man der Straße nach Armolia, Pyrgi und Olympi, ehe man Mesta erreicht - der kürzeste und einfachste Weg.
  • Von der Hauptstadt fährt man Richtung Aghios Georgios, passiert Vessa und Elata und erreicht dann Mesta.


Normalerweise erreicht der Besucher den Ort auf dem einen und verlässt ihn auf dem anderen Weg. Es ist üblich, Mesta zu besuchen - allein schon, weil es im Süden Dreh- und Angelpunkt ist und an der Hauptstraße liegt, die die Hauptstadt mit der Castrochoria (die Dörfer, die wie eine Burg gebaut wurden), Nea Moni, Volissos, Anavatos, Aghia Markella und viele andere sehenswerte Orte verbindet.

Das Fahrzeug des Besuchers muss außerhalb des Dorfes abgestellt werden. Mesta ist umrundet von einer Ringstraße. Außerhalb des Dorfes stehen einige modernere Häuser. Die Inneren dagegen bilden beinahe eine Einheit und waren nie mit großen Eingängen versehen - sie dienten nicht nur als Behausung, sondern auch als Burgmauer. Kleine Hintertürchen, die erst in jüngeren Jahren zu Fenstern umgebaut worden sind, waren in der Zeit der türkischen Besatzung die einzige Zugangsmöglichkeit.

Eine traditionelle Verkörperung des Dorfes aus dem 14. Jahrhundert bilden die offenherzigen und liebevollen Menschen Mestas, die heute noch im Dorf leben. Sie wohnen und arbeiten noch heute in dem Stil, den die Bewohner vor 600 Jahren gelebt haben.  Die  bedeutendste Sitte der Menschen zum Karnevalsfest ist - ohne Zweifel - die satirische Verarbeitung des Gerichtes, das hier während der türkischen Besatzung getagt hat.

Alles in allem gibt Mesta dem Besucher einen beeindruckenden Einblick in die Historie der Insel, weil es vor allem die meisten Traditionen gewahrt hat. Es wirkt wie eine kleine Insel in der Moderne. Chios zu besuchen und die Insel ohne einen Abstecher nach Mesta wieder zu verlassen ist - das sagen alle, die das Dorf besichtigt haben - eine Sünde.