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Aug 11
Zuletzt aktualisiert am 22. September 2011

Alt-Taxiarchis

Ort: Mesta

Die Dorfbewohner von Mesta besaßen die Kirche Alt-Taxiarchis als ihr zentrales Gotteshaus schon vor dem Bau der so genannten Kathedrale "Groß-Taxiarchis". Eine Straße, die auf dem zentralen Platz des Dorfes beginnt, führt zu dieser Kirche. Die "proskynima", die Kuppel mit der Ikone und der hängenden Öllampe befindet sich an der Straße, die zur alten Taxiarchis-Kirche führt. Diese wurde 1412 errichtet, wenn man sich an der Studie zu den Kirchen der Insel Chios orientiert. Zu Beginn war es ein sehr kleines Bauwerk und hatte nur Bögen und einen Gang, doch da es letztlich die ganze Gemeinde Mesta versorgen musste, beschloss man, einen zweiten Gang und ein geeintes Dach hinzuzufügen. Dieser Ausbau wurde 1794 vorgenommen.

Der Eingang der ersten Kirche war die kleine Tür, die sich auf der rechten Seite des heute genutzten Einganges, ganz in der Nähe der Kirche St. Vassilios, befindet. Aufgrund der blinden Apsis und dem Steinwerk außerhalb erkennt der Besucher auch heute noch den älteren, ursprünglichen Teil des Gebäudes. Während des Großen Massakers von Chios im Jahre 1822 durch die türkischen Besetzer wurden irreparable Schäden an der Innenausstattung des alten Teiles der Kirche verursacht. 1833 wurden Teile der Kirche repariert, aber eine komplette Restaurierung war nicht möglich. Viele wertvolle Schätze gingen so verloren.

Die Ikonenfront der Kirche ist wahrlich wunderbar. Sie ist komplett handgeschnitzt aus einem Baumstamm eines Walnuss-Baumes. Momentaufnahmen aus dem Alten und Neuen Testament zeigen die exzellenten Fertigkeiten der lokalen Künstler in der Schnitzerei. Die Ikonenfront wurde am 14. April 1833 in der Kirche aufgestellt. Alle Werkzeuge, die zur Kreuzigung Jesu benötigt wurden, sind fein auf dem höchsten Punkt unter dem gekreuzigten Christus dargestellt: eine Leiter, eine Zange und ein Hammer. Von links nach rechts im nächsten Bereich unter den Szenen aus dem Neuen Testament sind Christus und seine zwölf Jünger, die Kreuzigung, das Abnehmen des Leichnams vom Kreuz und die Auferstehung vom Tode zu sehen.

Die Sonne ist sauber eingearbeitet und sticht durch ihre präzise Konstruktion über dem zentralen Teil des Bildnisses hervor - ein Zeichen der großen Inspiration des Künstlers, das sicher die Strahlkraft des christlichen Glaubens - stark wie die Sonne - zum Ausdruck bringen soll. Gleichzeitig werden wir an Jesu Worte erinnert: "Ich bin das Licht der Welt." Szenen aus dem Alten Testament schmücken den unteren Teil der Ikonenwand. Von links nach rechts ist zu sehen: die Ursünde Adams und Evas mit der Schlange und dem Apfel sowie Abraham, der letztlich anstelle seines Sohnes Isaak doch ein Schaf opfert.

Die Tatsache, die diese Kirche zu einer patriarchisch privilegierten machen, ist der zweiköpfige Adler, der auf die Wand zwischen der Ikonenfront aufgemalt ist und die Gebäude um die Kirche herum mit der "proskynima", der Kuppel, verbindet. Es verdeutlicht, dass dieser Häuserverbund einmal ein Kloster beherbergte, das seine eigenen Verteidigungsanlagen besaß.