An der Südküste der Insel befinden sich seit eh und je 27 Dörfer, die als "Mastixochoria" bezeichnet werden, da in dieser Gegend das einzigartige Mastiha angebaut und verarbeitet wird. Während Bzyantinischer Besetzung begann die lange Geschichte der Kultivierung. Seinen Siegeszug trat das Mastiha aber erst an, als Chios von den Genuanern eingenommen war.
Sie waren die ersten, die sich um den Schutz und die Befestigung der Ackerflächen kümmerten und die Mastixochoria mit allem Einsatz verteidigten. Dies diente nicht nur strategischen Zwecken, sondern auch, um das wichtige Mastiha-Monopol aufrecht zu erhalten.
Später, als Chios von den Türken regiert wurde, hat sich das Interesse in noch stärkerem Maße auf die Wahrung des Monopols verlagert. Es wurde drakonische Strafen für Schmuggler verhängt, zugleich aber den Bewohnern der Dörfer ein gutes Leben ermöglicht. Sie hatten zwar nicht die Zeit und Muße, die wundervolle Natur in der Umgebung zu genießen, da sie zu sehr mit der Pflege der Pflanzen und der Verarbeitung des Mastiha beschäftigt waren. Dennoch wurden sie kaum mit größeren Problemen durch die Besatzungsmacht konfrontiert.
Dennoch litten alle Dörfer auch in dieser Phase schwer - als das Erdbeben von 1881 alles zerstörte, was den Bewohnern lieb und wichtig war. Heute sind noch 24 der ehemals 27 Mastihadörfer lebendig. Einige von ihnen sind gar in einem ausgezeichneten Zustand und leben gut von der Landwirtschaft. Die größte und wichtige dieser Gemeinden ist Pyrgi, Mesta, Olympi, Kalamoti, Armolia, Kallimasia, Nenita und Vessa sind ebenfalls einen Besuch wert. Sie alle sind nahezu ebenbürtig schön und faszinierend und sind zudem mit einer ganz speziellen Kultur und eigenen Interessen ausgestattet.